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Hautkrebsprävention
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Sonnen im Solarium kann tödlich enden

Insgesamt erkranken in Deutschland laut Krebsregister ca. 272.000 Menschen jährlich neu an schwarzem oder weißem Hautkrebs. Hauptursache dafür ist die UV-Strahlung, sowohl die natürliche der Sonne als auch die künstliche aus Solariengeräten. Allein auf die Solariennutzung würden nach Schätzungen von Boniol et al. (2012) in West-Europa pro Jahr ca. 3.400 Fälle des besonders gefährlichen schwarzen Hautkrebses zurückzuführen sein. Dieser würde dabei jährlich bei ca. 800 Fällen zum Tod führen.

Anhand dessen wird deutlich, dass die Nutzung von Solarien mit einem großen gesundheitlichen Risiko verbunden ist, was zu einem generellen Abraten von jeglicher Solariennutzung führt.

Erfreulich ist, dass die Zahlen der Solarienbesuche insgesamt gesunken sind. Die Nutzung von Solarien in Deutschland wird vom Nationalen Krebshilfe-Monitoring (NCAM) langfristig überwacht. Dabei werden jährlich 3.000 Personen im Alter von 14 bis 45 Jahren mittels standardisierter Telefoninterviews befragt, wobei diese als bundesweit repräsentativ gelten.

Insgesamt haben im Jahr 2018 8,8% der Teilnehmer*innen in den vorangegangen 12 Monaten ein Solarium besucht. Dies stellt einen Rückgang zu der 2015 ermittelten Prävalenz von 11% dar. Auch die Häufigkeit der Solarienbesuche in den letzten 12 Monaten hat sich insgesamt von durchschnittlich 11,4 Besuche (2015) auf 6 Besuche (2018) reduziert.

Besorgniserregend ist dabei jedoch, dass sich die Zahl der Minderjährigen, die Solarien nutzen, erhöht hat und im Trend weiter steigt. Im Jahr 2018 konnten hochgerechnet etwa 140.000 Jugendliche ungehindert ein Solarium nutzen, obwohl es Solarienbetreiber*innen seit 2009 per Gesetz untersagt ist, ihnen dies zu ermöglichen.

Abbildung ADP: Nutzung von Solarien in Deutschland in den letzten 12 Monaten nach Alter

Quelle: Diehl et al. (2019). Trends in Tanning Bed Use, Motivation, and Risk Awareness in Germany: Findings from Four Waves of National Cancer Aid Monitoring (NCAM). Int J. Environ. Res. Public Health, 16, 3913; doi:10.3390/ijerph16203913.