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Hautkrebsprävention
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04.02.2022

Weltkrebstag 2022 – Versorgungslücken schließen

© https://www.worldcancerday.org/

Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Er wurde im Jahr 2000 von der Union für Internationale Krebsbekämpfung (UICC) ins Leben gerufen, der über 1200 Krebshilfe-Organisationen in über 170 Ländern angehören. Ziel ist es, das weltweite Bewusstsein für Krebserkrankungen und Prävention zu schärfen und persönliche, kollektive und staatliche Maßnahmen dafür zu fördern. Das diesjährige Motto lautet: "Versorgungslücken schließen" und verweist darauf, dass es trotz vieler positiver Entwicklungen noch immer viel zu tun gibt. Darauf wollen wir heute aufmerksam machen.

In den letzten Jahren gab es beeindruckende Fortschritte in der Krebsprävention, -diagnose und -behandlung. Doch diese Leistungen sind, vor allem global gesehen, längst nicht für alle Menschen im gleichen Maße zugänglich. Barrieren können sich durch viele Faktoren ergeben, wie Einkommen, Bildung, geografische Lage und Diskriminierung aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit, Rasse, Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter, Behinderung und Lebensstil.

Prävention nachhaltiger gestalten

Ein Anliegen der Prävention ist es durch flächendeckende Angebote die Ungleichheit zu vermindern. Zum Beispiel gehen viele Kinder mit ihren Eltern im Rahmen der U-Untersuchungen zum Kinder- und Jugendarzt, besuchen die Kindertagesstätte oder die Schule und nehmen verschiedene Betreuungsangebote wahr. Diese Orte oder „Lebenswelten" können somit gut genutzt werden, um Kindern präventive und gesundheitsförderliche Verhaltensweisen mit auf den Weg zu geben. Dies ist auch Anliegen des von der Deutschen Krebshilfe geförderten Gemeinschaftsprojekts „Clever in Sonne und Schatten", das Sonnenschutz in Kitas, Grundschulen und weiteren Einrichtungen einbettet.

Vor allem durch das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention – kurz Präventionsgesetz - haben solche Angebote stark zugenommen. Dennoch ist über ihre langfristige Wirksamkeit oft nur wenig bekannt. Da verschiedene Akteure aus Politik und Gesellschaft an der (primären) Prävention beteiligt sind, wird eine Harmonisierung und Koordinierung der verschiedenen Aktivitäten zunehmend wichtiger, um voneinander zu lernen, die Nachhaltigkeit zu erhöhen und möglichst viele Menschen aus verschiedenen Lebenslagen zu erreichen.

Flächendeckende Versorgung von Krebspatientinnen weiterentwickeln

Die Deutsch Krebshilfe benennt in ihrer Pressemitteilung anlässlich des Deutschen Krebstags vom 2. Februar relevante Handlungsfelder der Krebsversorgung in Deutschland. Dazu gehören die Weiterentwicklung der Onkologischen Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Center, CCC). Mit dieser Initiative hat die Deutsche Krebshilfe die Grundlagen für zukunftsorientierte Patientenversorgung in Deutschland geschaffen, die nun insbesondere durch eine Intensivierung der Kooperation mit anliegenden Kliniken und Arztpraxen gestärkt werden soll. Auch die Verbesserung der Situation von Pflegekräften sowie der Zugang zu einer passenden psychoonkoligischen Versorgung im ambulanten Bereich, insbesondere für den ländlichen Raum und bestimmte Zielgruppen wie Patient:innen mit Migrationshintergrund, sind zukünftige Anliegen der Deutschen Krebshilfe und ihrer Partner.

Patientenorientierung und Selbsthilfe stärken

Die Orientierung der gesundheitlichen Versorgung an den Bedürfnissen und Präferenzen von Patient:innen und Versicherten spielt ist auch bei Krebserkrankungen ein zunehmender Anspruch. Durch die stärkere Einbeziehung von Betroffenen, auch in der Forschung, Qualitätssicherung und gesundheitspolitische Aktivitäten können ihre praktischen Belange und Anliegen sinnvoll in die weitere Ausgestaltung des Gesundheitssystems mit einbezogen werden. Drei aktuelle Vorstöße hierzu für den Bereich Hautkrebs stellen wir hier vor.

Autorin

Henriette Bunde ist verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der ADP.
E-Mail: bunde@unserehaut.de

 

Patient:innen und Versicherte im Blick

  • Hautkrebs-Screening aus Sich von Versicherten und Patient:innen: Eine repräsentative Umfrage der Universität Heidelberg sowie eine (nicht repräsentative) Umfrage auf Initiative der Selbsthilfe zeigen, dass es im Bereich Hautkrebs-Screening Verbesserungsbedarf bei der Durchführungsqualität gibt. Dies betrifft sowohl die Untersuchung – also das genaue Betrachten der Haut von Scheitel bis Zehenzwischenraum – als auch das Beratungsgespräch, in welchem auf Sonnenschutz und die Selbstuntersuchung der Haut hingewiesen wird.
  • Plattform „Frag die Patienten": Die Internetseite fragdiepatienten.de bietet eine Plattform dafür, dass Wünsche und Einschätzungen von Krebspatient:innen und Angehörigen in wissenschaftliche Projekte einfließen können. Eine aktuelle Umfrage beschäftigt sich mit der Einstellung von Betroffenen zum Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI), die auch beim Hautkrebs-Screening vermehrt diskutiert wird.
  • Selbsthilfe sichtbar machen: In einer aktuellen Podcast Folge des ADP-Podcasts „Achtung Sonne" stellen zwei Mitglieder aus der Hautkrebs-Selbsthilfe ihre vielfältige Arbeit vor. Eigeninitiative und Vernetzung mit anderen sind die Motoren, um die eigenen Anliegen in die Gesundheitspolitik einzubringen und um sich gegenseitig zu stärken