Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
sehr geehrter Herr Minister,
bedauerlicherweise ist das bundesweite Umweltgesetzbuch (UGB) gescheitert, in dem u.a. der dringend notwendige Schutz von Minderjährigen vor der gesundheitsschädlichen UV-Strahlung in Solarien durch ein Solarien-Nutzungsverbot für die unter 18-Jährigen geregelt werden sollte.
Wir begrüßen es daher sehr, dass die große Koalition nun einige Vorhaben einzeln auf gesetzlichem Wege umsetzen will. Dazu gehört auch die genannte Regelung bezüglich eines Nutzungsverbotes von Solarien für Minderjährige. Gegen diese Pläne hat sich laut einer dpa-Notiz vom 19. Februar 2009 hingegen die CSU ausgesprochen. Dies erfüllt uns mit großer Sorge.
Hautkrebs ist die häufigste Krebsart in Deutschland und weltweit. In unserem Lande erkranken jedes Jahr 140.000 Menschen neu daran, etwa 5.000 Menschen sterben jährlich an dem besonders gefährlichen Malignen Melanom. Besonders alarmierend ist, dass die Erkrankten immer jünger werden. Dies ist nicht zuletzt auch auf die steigende Nutzung von Solarien zurückzuführen. Wer vor dem 35. Lebensjahr mit der Solariennutzung beginnt, der erhöht sein Melanomrisiko um 75 Prozent.
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Herr Minister, der Gesundheitsschutz von Jugendlichen darf nicht einer politischen Debatte zum Opfer fallen! Wir bitten Sie mit Nach-druck darum, das Gesetz für ein Nutzungsverbot von Solarien für Minderjährige noch in dieser Legislaturperiode zu realisieren.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Gerd Nettekoven
Hauptgeschäftsführer Deutsche Krebshilfe
Prof. Dr. Eckhard Breitbart
2. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention
Dr. Wolfram Hartmann
Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Dieser Brief wurde am 27. Febraur 2009 an die Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel und den Staatsminister Herr Dr. Söder geschickt.