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Umfrage belegt Notwendigkeit des Solarienverbotes für Minderjährige

Von den rund 14 Millionen Solariennutzern zwischen 18 und 45 Jahren hat mehr als ein Viertel bereits im Alter von 10 bis 17 Jahren mit dem künstlichen Bräunen begonnen. Das hat eine aktuelle bevölkerungsbezogene Umfrage zur Solariennutzung in Deutschland, die „SUN-Study 2008“, ermittelt. Sie wurde im Auftrag der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. durchgeführt. „Vielen Solariennutzern scheint gebräunte Haut offenbar so wichtig zu sein, dass sie wissentlich ein erhöhtes Hautkrebsrisiko in Kauf nehmen“, erklärt Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe e. V. Professor Dr. Eckhard W. Breitbart, Zweiter Vorsitzender der ADP, ergänzt: „Wer vor dem 35. Lebensjahr mit der Solariennutzung beginnt, verdoppelt nahezu sein Risiko, später an dem gefährlichen ‚Schwarzen Hautkrebs’ zu erkranken.“

„Die Umfrage zeigt: Der Aufklärungsbedarf zum Thema UV-Schutz in Solarien ist nach wie vor hoch“, so Nettekoven bei der Vorstellung der Studie heute, am 26. November 2008, in Berlin. „Um die Jugendlichen zu schützen, fordern wir gemeinsam mit der ADP und der Strahlenschutzkommission ein gesetzliches Solarien-Nutzungsverbot für unter 18-Jährige.“ Kontrollen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) der letzten Monate zeigen: Auf freiwillige Vereinbarungen mit den Sonnenstudios ist kein Verlass. Unter 18-Jährige haben nach wie vor Zugang zu den Studios und eine Beratung über Hauttyp und UV-Risiken findet kaum statt.

Die Deutsche Krebshilfe und die ADP informieren und beraten: „Wir möchten insbesondere junge Eltern über die Risiken der UV-Strahlung aufklären, denn diese Generation ist bereits selbst mit dem Sonnenstudio aufgewachsen“, sagt Nettekoven. „In Zukunft werden wir dabei insbesondere die Kinderärzte aktiv mit einbinden. Denn sie genießen bei den Eltern ein hohes Vertrauen.“

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir Eltern gut für die Gesundheitsvorsorge bei ihren Kindern gewinnen können, wenn wir an ihre Vorbildfunktion appellieren“, ergänzt Dr. Herbert Grundhewer, Mitglied des Ausschusses für Prävention und Frühtherapie des Berufsverbandes der deutschen Kinder- und Jugendärzte. „Wir wollen deshalb gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe und der ADP die Eltern direkt in der pädiatrischen Praxis auf das Thema Hautkrebs-Prävention ansprechen.“ Konkret ist auch die Entwicklung eines ärztlichen Fortbildungsprogramms zum Thema „Hautkrebs-Prävention von Anfang an“ geplant.

Bislang setzten die Deutsche Krebshilfe, die ADP, das BfS und das Bundesumweltministerium (BMU) darauf, dass eine Vereinbarung auf freiwilliger Basis mit den Vertretern der Solarienindustrie zu einem Umdenken in den Sonnenstudios führen würde. „Aber auch fünf Jahre nach Erstellung der freiwilligen Vereinbarung werden die Mindeststandards in den meisten Sonnenstudios immer noch nicht erfüllt“, betont Dr. Rüdiger Greinert, Generalsekretär der europäischen Gesellschaft zur Prävention von Hautkrebs (EUROSKIN).

Die Grundlage für die freiwillige Regulierung von Sonnenstudios in Europa ist der von internationalen Experten erstellte „Code of Practice for Artificial Tanning“. Als Mindeststandards zur Sicherheit für die Nutzer gelten ein Verbot der Nutzung von Solarien für unter 18-Jährige, eine Beschränkung der Bestrahlungsstärke in Sonnenstudios, der Schutz vor Sonnenbränden, ausgebildetes Personal, das Verbot von Münz-Solarien, ein Verzicht auf Bräunungsbeschleuniger und keine Werbung mit möglichen biopositiven Effekten. Zu therapeutischen Zwecken darf UV-Strahlung nur in Kliniken oder in ärztlichen Praxen eingesetzt werden. Zudem weist der „Code of Practice“ darauf hin, dass die Deckung des Vitamin-D-Bedarfs nicht durch den Besuch von Sonnenstudios gewährleistet werden soll.

„Diese Mindeststandards können aus unserer Sicht in Deutschland und Europa nur auf gesetzlichem Wege verankert werden“, so Greinert. Die zusätzliche UV-Exposition in Solarien ist aus medizinischer Sicht ein großes Problem: „Wir können uns heute schon ausrechnen, wie viel mehr Hautkrebsfälle wir in den nächsten Jahren sehen werden, wenn wir jetzt nicht reagieren“, warnt Breitbart.

Ratgeber, Präventionsfaltblätter und Plakate zu den Themen „Solarien“ und „Hautkrebs-Prävention und -Früherkennung“ können bei der Deutschen Krebshilfe e. V., Postfach 1467, 53004 Bonn, oder im Internet unter www.krebshilfe.de kostenlos bestellt werden.

Interviewpartner auf Anfrage!

Berlin, 26. November 2008

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Sigrid Altdorf, Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V., Cremon 11, 20457 Hamburg, Telefon: 040 20913-134, Fax: 040 20913-161
E-Mail: altdorf@unserehaut.de

 

Dr. Eva Kalbheim, Deutsche Krebshilfe e. V., Buschstraße 32, 53113 Bonn, Telefon: 0228 72990-270, Fax: 0228 72990-11
E-Mail: kalbheim@krebshilfe.de

Fakten: Hautkrebs
Früh erkannt, ist Hautkrebs fast zu 100 Prozent heilbar. Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 140.000 Menschen neu an Hautkrebs, mindestens 22.000 davon am besonders gefährlichen Malignen Melanom, dem so genannten Schwarzen Hautkrebs. Dieser führt bei rund 3.000 Betroffenen jährlich zum Tode. Die sehr viel häufigeren auch als „weißer Hautkrebs“ bezeichneten Hautkrebserkrankungen – das Basalzellkarzinom und das spinozelluläre Karzinom – bilden selten Metastasen und sind früh erkannt heilbar. 

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