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Hautkrebsprävention
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09.07.2020

Achtung vor der Urlaubssonne! Tipps für UV-schutzgerechte Urlaubsplanung

© Bundesamt für Strahlenschutz

Sommerzeit ist Urlaubzeit. Während sich die einen über wieder geöffnete Ländergrenzen freuen, nutzen andere diesen Sommer, um das eigene Umfeld zu erkunden. Doch egal ob Auslandsreise oder heimatliche Entdeckungstour – die krebserregende UV-Strahlung der Sonne bleibt eine ständige Begleiterin. Ein bedachter Umgang mit der Sommersonne, gerade in der Urlaubszeit, ist somit unabdingbar. Wer bei der Tages- und Ausflugsplanung die UV-Intensität mitdenkt, senkt langfristig sein Hautkrebsrisiko. Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention informiert rund um das Thema Sonnenschutz für Groß und Klein.

Endlich Urlaub. Das bedeutet für viele: Mehr Zeit an der frischen Luft und damit mehr Sonne und als im Alltag. Der Tagesablauf ist ein anderer und wir sind mitunter in Gebieten, in denen die Sonne besonders stark scheint. Das ist zum Beispiel in Höhenlagen und in Äquatornähe der Fall. Was wir als willkommene Auszeit empfinden, kann der Haut langfristig schaden, denn die UV-Strahlung der Sonne ist krebserregend. Die Haut vergisst nichts. Jeder Sonnenbrand, jede Hautrötung, jeder Aufenthalt in der Mittagssonne hinterlässt Schäden im Erbgut von Hautzellen. Die Schäden summieren sich auf und können noch Jahrzehnte später zu Hautkrebs führen. Derzeit erkranken jedes Jahr bundesweit rund 276.000 Menschen neu an Hautkrebs, über 40.000 davon am gefährlichen malignen Melanom.

Dabei droht die Gefahr von UV-Schäden nicht nur in sonnenreichen Ländern. Studien zeigen, dass Urlauber*innen an der Mittelmeerküste ähnlich viel UV-Strahlung abbekommen wie Ostsee-Besucher*innen. Das könnte daran liegen, dass die heimische Sonne schnell unterschätzt wird. „Beim Urlaub im südlichen Ausland denken wir womöglich eher daran, uns zu schützen. Hierzulande kann eine kühle Brise zu Aufenthalten im Freien auch während der Mittagszeit verleiten, wo die UV-Strahlungsintensität am höchsten ist. Am Ende bekommt die Haut dann ähnlich viel Sonne ab wie beim Urlaub in warmen Ländern.

Genau dafür gilt es zu sensibilisieren: Wir können UV-Strahlung mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen. Unser Verhalten gegenüber der Sonne im Urlaub ist daher eng mit unserem Temperaturempfinden verknüpft. Ist es zu heiß und die Luft zu feucht, reagiert der Körper mit Unbehagen. Man fühlt sich schlapp und sucht Schatten auf, was gleichzeitig vor Hitze und UV-Strahlung schützt. Bei angenehmer Wärme und trockener Luft halten wir uns dagegen gerne draußen auf, wodurch unsere Haut der UV-Strahlung ausgesetzt ist. Diese kann jedoch auch an lauen Sommertagen sehr intensiv sein. Um dies besser einschätzen zu können, kann der „UV-Index" zu Rate gezogen werden.

Der UV-Index (UVI) beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlungsstärke. Anders ausgedrückt lässt sich am UVI das Risiko für einen Sonnenbrand ablesen, und zwar auf einer Skala von 1 (niedrig) bis 11+ (extrem). Jedem Skalenwert sind dabei entsprechende Sonnenschutzmaßnahmen zugeordnet. Der UV-Index wurde von der WHO definiert und ist weltweit einheitlich. Aktuelle Werte und Prognosen für das In- und Ausland können unter anderem beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und beim Deutschen Wetterdienst (DWD) abgerufen werden.

Gute Urlaubplanung bedeutet, auch die UV-Strahlung im Blick zu haben, um das eigene Hautkrebsrisiko gering zu halten. Das bedeutet zum Beispiel in der Mittagzeit ein Museum zu besuchen, schattige Waldabschnitte beim Wandern zu nutzen oder die Radtour auf einen Tag mit weniger hohem UV-Index zu verschieben. Für die Zeit des Tages, in der man sich in der Sonne aufhält, rät die ADP zu ausreichend Sonnenschutz. Dazu zählt Kleidung, die Schultern, Nacken und Dekolleté bedeckt und an den Beinen möglichst bis zu den Knien reicht. Schuhe, die auch den Fußrücken bedecken sowie Sonnenbrille und Kopfbedeckung gehören ebenfalls dazu. Auf freie Hautstellen sollte ausreichend Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (30 oder höher) aufgetragen werden.

Autor*innen

Henriette Bunde ist Mitarbeiterin im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
E-Mail: bunde[at]unserehaut.de