Rund zwei Prozent der Weltbevölkerung leiden an einer Schuppenflechte (Psoriasis). In Deutschland sind rund 2 Millionen Patienten von dieser versteckten Volkskrankheit betroffen. Damit ist die Schuppenflechte eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen, die die Betroffenen in ihrer Lebensqualität stark einschränken kann. Am Welt-Psoriasistag 2009 machen Erkrankte und Mediziner auf die schwierige Situation der Betroffenen und aktuelle Entwicklungen in der Forschung und medizinischen Versorgung aufmerksam. In diesem Jahr stand die aktive Beteiligung der Patienten an ihrer Therapie im Vordergrund. Jede Psoriasis-Erkrankung verläuft individuell: „Die partnerschaftliche Patienten-Arzt-Beziehung ist deshalb der Schlüssel einer guten Behandlung“, fordert Hans-Detlev Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Psoriasis Bundes e.V. (DPB). „Im Mittelpunkt der Behandlung steht daher der aktive Dialog zwischen Hautarzt und Patient mit dem Ziel einer optimal individuellen Therapie.“
Der Patient ist nicht mehr derjenige, der seine Behandlung erduldet (patiens lat. = geduldig), sondern im besten Fall über seine Therapie entscheidet und sie aktiv mitgestaltet. Dieses Modell der „partnerschaftlichen Entscheidungsfindung“ in der Therapie ist als beste Lösung für das Gelingen einer Behandlung wissenschaftlich belegt. Studien zeigen den großen Nutzen einer guten Patienten-Arzt-Beziehung für beide Seiten. Sowohl auf gesundheitspolitischer Ebene als auch im ambulanten Bereich werden deshalb schon lange patientenzentrierte Kommunikations- und Entscheidungshilfen gefordert. In allen Sektoren des Gesundheitssystem ist die Notwendigkeit erkannt, Patienten als Partner zu verstehen. „Unser Ziel ist es deshalb, möglichst jeden Psoriasis-Patienten zum Experten seiner Erkrankung zu machen, beispielsweise durch wohnortnahe Patientenseminare, wie sie der Deutsche Psoriasisbund zum Teil schon anbietet“, erklärt Kunz,.
Eine Partnerschaft zwischen Arzt und Patient kann sich nur einstellen, wenn elementare Grundvoraussetzungen geschaffen werden. Nur wer seine Krankheit kennt und gut informiert ist, kann über seine Behandlung inhaltlich und auf Augenhöhe mit dem Arzt kommunizieren. Ein großes Problem ist die oftmals unzureichende Information der Patienten durch den behandelnden Arzt. Der DPB fordert daher seit Jahren eine bessere Dotierung der sprechenden Medizin: „Nur wer tatsächlich kommuniziert, kann Wege zur Partnerschaft im Behandlungsalltag zwischen Arzt und Patient eröffnen,“ betont Kunz.
Die Psoriasis ist eine Hautkrankheit, die sich äußerlich durch stark schuppende Hautveränderungen bemerkbar macht. Auch Nägel, Gelenke und andere Erkrankungen können von der auch als Schuppenflechte bezeichneten Krankheit betroffen sein. Viele Betroffene büßen durch ihre Erkrankung stark an Lebensqualität ein. Ein Grund hierfür ist neben den schmerzhaften Symptomen auch die psychische Belastung: Viele Betroffene schämen sich und isolieren sich von ihrem sozialen Umfeld. Dermatologen sehen die Schuppenflechte daher als eine Krankheit, die einer ganzheitlichen Behandlung bedarf.
Der Deutsche Psoriasisbund e. V. ist mit über 30 Regionalgruppen in der ganzen Bundesrepublik vertreten. Er setzt sich für die Interessen der Menschen mit Schuppenflechte auf allen Ebenen ein. Der Verband stellt Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss und beeinflusst konkret die Entscheidungen dieses wichtigen Gremiums – oft mit Erfolg.
www.psoriasis-bund.de, www.bvdd.info (Berufsverband der Deutschen Dermatologen)