Für das am 1. Juli 2008 startende neue Hautkrebs-Screening wurde erstmals eine qualitätsgesicherte achtstündige Fortbildung obligatorisch. Alle am Screening teilnehmenden Ärzte müssen sich durch diese Fortbildung für das Screening qualifizieren. Ziel der Fortbildung ist es, eine flächendeckende einheitliche Qualität für die Früherkennungsuntersuchung herzustellen. „Früherkennung und Prävention werden immer wichtiger in der Arztpraxis. Dem Arzt eröffnet sich gerade beim Hautkrebs die Chance frühzeitig zu intervenieren und zu beraten,“ erklärte Professor Dr. Eckhard W. Breitbart, zweiter Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. in Berlin. Das Fortbildungsprogramm Kommission Hautkrebs-Screening Deutschland legt einen besonderen Fokus auf die Beratungskompetenz zum Thema Früherkennungsuntersuchung und beim Hausarzt auf die Schärfung der Diagnosegenauigkeit. Im Rahmen des Programms wurden rund 300 Trainer ausgebildet, die bundesweit Hausärzte und Dermatologen fortbilden.
Entwickelt und konsentiert wurde das Fortbildungsprogramm durch ein unabhängiges interdisziplinäres Fachgremium; die Kommission Hautkrebs-Screening Deutschland (siehe Infokasten). Das umfangreiche Begleitmaterial wird durch den Deutschen Ärzteverlag verlegt und besteht aus: einem Studienbrief zur Vorbereitung auf die Fortbildung (wird vorab verschickt), einem Begleitbuch für Ärzte, einem Begleitbuch für Medizinische Fachangestellte (MFA), einer Multimedia-CD-ROM mit dem Video „Standardisierte Ganzkörperinspektion“, Aufnahmen klinischer Befunde zur Differenzialdiagnose, Anlagen und Formularen zum Ausdrucken für die Praxis, Checklisten für Hausärzte, Dermatologen und MFA, Arbeitsblätter und Patienteninformationen.
Die Fortbildung basiert auf den Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (Änderung der Krebsfrüherkennungsrichtlinien vom 15.11.2007), der die Inhalte des Fortbildungsprogramms klar definiert hat: Potenzieller Nutzen und Schaden von Früherkennungsuntersuchungen; Kriterien zur Beurteilung von Früherkennungsmaßnahmen, Programm der Krebsfrüherkennung, der Gesundheitsuntersuchung und frühzeitige Sensibilisierung des Patienten, Maßnahmen zur Ansprache des Versicherten, Ätiologie des Hautkrebses, Krankheitsbilder, Häufigkeit, Risikofaktoren und gruppen, Anamnese, standardisierte visuelle Ganzkörperinspektion, Blickdiagnostik, Ablauf der Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs, Vorstellung und Diskussion von Fallbeispielen, Dokumentationsmaßnahmen, interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Das Trainerprogramm wurde unter der Organisationsverantwortung des Zentralinstitutes für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) durchgeführt: 132 dermatologische Trainer und 151 hausärztliche Trainer wurden bisher bundesweit ausgebildet. Die am Screening teilnehmenden Hausärzte werden von einem Trainerteam aus einem Hausarzt und einem Dermatologen fortgebildet. Zahlreiche Veranstaltungen haben schon stattgefunden. Bis zum Ende des Jahres ist es geplant, alle Hautärzte und rund 60 Prozent der Hausärzte für das Hautkrebs-Screening zu qualifizieren.
Die neue Internetseite www.hautkrebs-screening.de enthält umfassende Informationen zu allen Fragen rund um das Screening. Ab Juli bietet sie allen am Screening interessierten Ärzten, Versicherten und Journalisten, regelmäßig aktuelle Informationen und einen Newsletter an.
Zum Thema „Hautkrebs-Prävention und –Früherkennung“, bieten die Deutsche Krebshilfe und die ADP darüber hinaus weiteres, kostenloses Informationsmaterial an. Ratgeber, Präventionsfaltblätter und Plakate können kostenlos bestellt werden bei der Deutsche Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn, oder im Internet unter www.krebshilfe.de heruntergeladen werden.
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Hintergrundiformation: Kommission Hautkrebs-Screening Deutschland
Die Kommission Hautkrebs-Screening Deutschland hat sich nach dem Beschluss zur Einführung des Hautkrebs-Screenings gegründet. Erklärtes Ziel ist die Konsentierung von Qualitätsstandards, um der internationalen Vorreiterrolle gerecht zu werden, die Deutschland mit dem Hautkrebs-Screening einnimmt. Die Kommission Hautkrebs-Screening Deutschland besteht aus den sechs, im folgenden genannten, dermatologischen Fachgesellschaften:
* Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), Leitung
* Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BvDD), Stellvertretende Leitung
* Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO)
* Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Histologie (ADH)
* Deutsche Gesellschaft für Dermatochirurgie (DGDC)
* Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. Koordination
In Zusammenarbeit mit dem
* Institut für hausärztliche Fortbildung (IhF) im
* Deutschen Hausärzteverband
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Sigrid Altdorf, Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V., Cremon 11, 20457 Hamburg, Telefon: 040 20913-134, Fax: 040 20913-161
E-Mail: altdorf@unserehaut.de
Dr. Eva Kalbheim, Deutsche Krebshilfe e. V., Buschstraße 32, 53113 Bonn, Telefon: 0228 72990-270, Fax: 0228 72990-11
E-Mail: kalbheim@krebshilfe.de